Dienstag, 31. März 2009

Chitpur



damit ich hier nicht nur holiday- und beach-geschichten erzaehle, hier mal wieder eine kleine beschreibung aus dem arbeitsleben.
chitpur ist die kleinste von calcutta rescues vier kliniken. sie liegt direkt am hooghly-ufer und wird hauptsaechlich von lepra-patienten besucht. mir ist jetzt erst aufgefallen, dass klinik wohl gar nicht die richtige uebersetzung ist, alle vier sind eher ambulanzen. die planenkonstruktion von chitpur wird sogar jeden abend wieder abgebaut und alles in einer kleinen huette gelagert.
der arzt dr dey ist nur an drei tagen in der woche vor ort, aber auch an den anderen tagen kommen die patienten um ihre medikamente abzuholen, die wunden neu verbinden zu lassen, ihre benefit-pakete (lebensmittel, seife, mal ein lungi...) abzuholen und an der physiotherapie teilzunehmen. es ist so spannend, dort zu sein und zu beobachten. die patienten helfen sich gegenseitig, bereiten die jodtinktur-wannen zum fuesse baden vor, bevor suraj mit hingabe die wunden verbindet. oft schneidet er den patienten auch die zehennaegel oder macht sogar manikuere. ist nupur, die physiotherapeutin nicht da, machen die patienten ihre uebungen gemeinsam ohne sie. das ist ganz wichtig, um die verbliebenen oft steifen und gefuehllosen glieder zu trainieren. umesh fertigt fuer jeden patienten passende schuhe aus speziellem material her, extra weich, manchmal mit aussparungen wegen wunden oder verkrueppelungen.
die patienten sind alle geheilt. sie haben die lepratherapie vom indischen staat bekommen und das mykobakterium leprae ist besiegt. trotzdem bleiben die einmal vorhandenen schaeden, die stigmatisierung und hinzu kommen ganz "normale" krankheiten wie diabetes oder bluthochdruck.
die stimmung in chitpur ist ganz speziell und die patienten besonders dankbar. einer hat mir voller stolz seinen "lepra-ausweis" gezeigt, mit dem er umsonst in allen oeffentlichen verkehrsmitteln fahren darf.

Sonntag, 29. März 2009

Kochin



aus dem hochland dann wieder zurueck an die kueste. kochin, man hatte das gefuehl irgendwo am mittelmeer zu sein, die portugiesen haben hier starken einfluss gehabt. vasco da gama ist wohl hier gestorben, die christliche kirche steht neben dem hindu tempel und chinesische fischernetze haengen am hafen. ein spannender mix. und olli wurde vollstaendig zum inder, klassischer oberlippenbart, aber lungi binden muss er noch etwas ueben...

Hillstation Munnar


nach der hitze in den backwaters beschlossen wir, mal eben 1500 meter an hoehe zu gewinnen - dazu waren 4 unterschiedliche local busses und einige einige stunden fahrt durch traumhafte landschaft noetig. schon unterwegs sind mir die ganzen kakaopflanzen aufgefallen und in der tat, munnar hat seine eigene schokoladenproduktion. traumhafte pralinen mit frisch geernteten cashewnuessen oder kokossplittern drin...
wanderung durch die teeplantagen zum wasserfall, kuehle, frische, saubere luft, da sollte ich ein paar beutel voll mit nach kolkata nehmen...

Backwaters Tour




so gruen, so ruhig, einfach schoen...
wir haben eine 2-taegige backwaters tour gemacht. ein boot nur fuer uns, den fahrer, den engine-betreiber und den koch. so ein luxus. wir hatten ein eigenes klo an bord und mussten nicht das plastikplanending am ufer verwenden, wobei ich olli gerne darauf sitzen gesehen haette...
bei ankuft an bord gabs erstmal einen ginger lime begruessungsdrink und dann sind wir durch die engen kanaele und ueber groessere seen geschippert. zum lunch gab es frisch gefangenen fisch nach kerala art mit viel kokosraspeln. man konnte wunderbar das leben am wasser beobachten - waesche waschen, sich selber waschen, transport von allerlei waren auf kleinen stocherkaehnen, kinder auf dem schulweg... - und am abend haben wir geankert und sind rumspaziert. mindestens 10 frauen waren gerade dabei, den gemeinschaftlichen gemuesegarten zu giessen, da wollte ich helfen...
am spaeten abend gab es noch einen tropischen regenschauer und ich habe grossartig geschlafen, der regen trommelte aufs bananenstrohdach und das schiff schaukelte leicht.
am naechsten tag dann zurueck nach aleppey zur anlegestelle.

Donnerstag, 19. März 2009

Kerala



die schrift wird immer runder - bengali, kannada, malayalam - die landschaft immer gruener und das wetter immer heisser...
von hampi aus sind wir mit dem nachtzug nach mysore. haben dort den herrlichen maharadja palast angekuckt. angeblich wohnen nachfahren immer noch dort und mir fiel meine ankuendigung wieder ein, dass ich ja maharani werden will. leider hat er sich irgendwo in seinem weitlaufigen palast versteckt, vielleicht hinter der teakholztuer mit den elfenbeineinlegearbeiten...
heute morgen gings dann mit dem bus durch die western ghats mit bananen-, palmen-, kaffee- und teeplantagen, duftende bluehende straeucher... nach kerala ans meer, varkala beach, dekadent den einen oder anderen cocktail mit palmen- und meeresblick geniessen...

Montag, 16. März 2009

Hampi




raj's internetladen fehlt, dashalb (noch) keine fotos...
die waeren aber traumhaft... von der haengematte vor unserer huette in hampi aus hat man einen herrlichen blick auf die reisfelder und die granitfelslandschaft. nach monaten in kolkata ist es hier unglaublich sauber, ruhig, gruen, entspannt... heute haben wir mofas gemietet und sind durch die gegend geduest, zwischendurch immer mal wieder eine tempelruine besichtigen oder eine fresh lime soda zur erfrischung trinken. und natuerlich wild hupen, damit die wasserbueffel aus dem weg gehen. aber nach dem blessing durch tempel-elefant laxmi kann mir ja nix mehr passieren...
fotos sind jetzt nachgeliefert...

Freitag, 13. März 2009

Olli - Holi - und Good bye



olli ist da. das hiess natuerlich wieder eine ladung koernerbrot und gaaaanz viel kaese...

er kam rechtzeitig zum farbenfestival holi, das wir vor drei jahren schon zusammen in jaipur gefeiert haben. wir waren eingeladen ins dorf einer calcutta rescue kollegin. eine gute stunde mit mr khans taxi ausserhalb von kolkata. mit rinku und ihrer familie haben wir dann ordentlich gefeiert und mit farbpulver geworfen. dazu gabs das beste chana-dhal und das wuerzigste pilau das ich in meiner ganzen zeit in indien gegessen habe. und natuerlich die passenden holi sweets, zuckerfiguren in pink, gelb und blau. das farbpulver hier erscheint mir noch krasser faerbend und toxischer als in rajasthan zu sein. noch immer sind meine fingernaegel pink...

und dann haben wir abschied gefeiert. adrianas und jeannes zeit in kolkata ist vorbei. das wurde mit einer grossen party im guesthouse gefeiert. es floss viel alkohol, aber auch einige traenen...mit den beiden habe ich nun ueber sieben monate zusammen gearbeitet und gewohnt und ich werde sie vermissen...

Montag, 2. März 2009

Andrea Teil 2 und Holi-Vorbereitungen



andrea hatte schon nach 3 tagen einen "stadt-koller" und wir sind aufs land gefahren. eva hat uns mitgenommen nach dankunji. dort hat sie ein kleines schulprojekt in dem erwachsene frauen bengali lesen und schreiben lernen.
mit andrea bin ich auch endlich zum allerersten mal handgezogene rikshaw gefahren. wir haben evas stamm-rikshaw puller von der sudderstreet genommen und der wusste dann auch direkt ihre adresse. war eine wackelige angelegenheit. zum abschliessenden foto hat er sich mit mir auf den sitz gesetzt.
und dann gehts jetzt schon los mit holi-vorbereitungen. am 11.maerz wird das festival der farben in ganz indien gefeiert. der ehemann unserer tea-lady, der in seinem shop am eck zum office normal nur kautabak und paan verkauft, hat jetzt aufgeruestet und mir ganz stolz sein spritzpistolen sortiment gezeigt.