Sonntag, 31. August 2008

Sonntagsspaziergang Text

irgendwie hat es diesmal nicht geklappt mit text und bild in einem. vielleicht weil die neben mir auf deutsch skypt und das nervt...
mein spaziergang hat mich durch chinatown gefuehrt. heute wohnen da nur noch recht wenige chinesen, aber natuerlich unendlich viele inder. zwei chinesische tempel sind noch da und es ist ein ganz quirliges marktviertel mit engen gassen und unendlich vielen laeden. dazu einige moscheen, zwei synagogen, eine armenische kirche.
unterwegs konnte ich mal wieder das leben auf indischen strassen beobachten. immer wieder kommt man an oeffentlichen wasserstellen vorbei, an denen trauben von maennern in ihren lungis sitzen und sich waschen, teilweise von oben bis unten eingeschaeumt. sehr viele haeuser haben kein fliessendes wasser, die slumhuetten und zeltplanen natuerlich eh nicht. sogar die "besseren" wohnungen haben nicht rund um die uhr wasser. eva hat erzaehlt, sie hat extra deshalb eine halbautomatische waschmaschine, bei der man das wasser extern zufuellen muss. sie hat morgens und abends zu einer bestimmten zeit wasser und in der zeit werden alle eimer gefuellt. so ist es auch im office, da muss das eimerwasser fuer den halben tag klospuelung reichen...auf dem einen bild ist ein nobler friseur- und rasiersalon. meistens sitzt der "kunde" einfach vor dem barbier auf dem boden auf der strasse. passanten gehen kanz knapp daran vorbei und das messer ist angesetzt. fuer mich habe ich schon eine empfehlung fuer einen "beautyparlour", denn es wird wohl bald mal ein neuer haarschnitt mit faerben noetig sein. bei frauen erfolgt das aber in einem kleinen laden versteckt...von den metzgerlaeden bin ich immer ganz beeindruckt, was da an fleischbollen rumhaengt und -liegt ist nicht immer so einladend. schuesseln mit hirn, riesige gelbe fettschwarten, abgetrennte ziegenkoepfe...aber dafuer sind die ganzen essensstaende aeusserst einladend und der duft...
die neben mir berichtet von einer rosanen decke mit elefanten drauf und ich kann mich dabei nicht mehr auf die metzgerlaeden und die friseurshops und...konzentrieren

Sonntagsspaziergang




Samstag, 23. August 2008

"Housewarmingparty"



das sind bilder meiner ersten party in kolkata und gleichzeitig kann ich euch so mein neues zimmer zeigen. die vorhaenge hab ich aus einem sari genaeht. leider ist mein grosses ganesha-poster nicht zu sehen, es ist so knallbunt, dass es fast in den augen schmerzt...
von rechts nach links auf dem rechten bild sind; glen, der administrator, volontaer aus usa. jeanne, die neue franzoesische volonteer nurse, dann meine vorgaengerin antoinette aus basel, adriana, die volontaer lehrerin aus irland mit polnischen wurzeln. jakir ist der project manager, dann eva, sie gehoert nicht zu calkutta rescue, sie hat eine eigene ngo hier und zuletzt mr basu, der finance manager. es war ein witziger abend und am ende hatten wir eine leere flaschen sammlung aus indischen rum, gin und whiskey.

Sonntag, 17. August 2008

Umgezogen am Independence-Day


ein feiertag auf der ganzen linie. erstmal war natuerlich arbeitsfrei. zur feier des tages sind wir nobel freuhstuecken gegangen, nicht wie sonst ums eck ins blue sky zum fruechtemuesli, sondern lecker mit masala ruehrei und mandel croissant und milchschaumkaffee ins flury's. dann konnte ich endlich umziehen. vom zweiten in den vierten stock zu den langzeitmietern. ich habe nur schnell mein hab und gut hochgetragen und dann haben wir eine feiertags-tramfahrt gemacht. die strassenbahn in kolkata ist so alt. zwei offene wagen rattern hintereinander her, der fahrer steht vorne und klingelt permanent andere fahrzeuge aus dem weg. zweimal gabs eine funkenschlag im fuehrerhaus, aber das scheint normal zu sein. zwischendurch springt mal ein nuesslesverkaeufer auf, dann kommt der schaffner und verkauft eine papierfahrkarte fuer 4 rp. ueberall unterwegs waren flaggen gehisst, buehnen aufgebaut, drang musik aus lautsprechern. wir sind aus spass bis zur endhaltestelle gefahren und weil da ums eck der kali-tempel ist, haben wir den direkt noch besichtigt. nach einem feiertaeglichen abendessen - die maedels wollten pizza, die traeumen schon von nicht-indischem essen, ich habe die fire of bengal gewaehlt mit spicy mutton, chili und koriander, eine kombi die es bei uns wohl nicht gaebe - habe ich den grossputz begonnen. "biche" reicht als beschreibung schon fast nicht mehr aus. am wochenende habe ich mir als ersten deko-gegenstand ein kitschiges ganesha-plakat gekauft und aus einem guenstigen sari vorhaenge genaeht. jetzt habe ich fuenf satt null fenster und es ist so gross im vergleich zu dem loch vorher. was sonnenlicht statt neonroehre alles ausmacht... allerdings dachte ich in der ersten nacht morgens um vier, der muezzin steht direkt neben meinem bett, aber es ist nur der lautsprecher der moschee, die so nah ist, dass sogar mein steinwurf sie erreichen wuerde...
jetzt kann ich mich fuer die verbleibenden achteinhalb monate haeuslich einrichten...

Endlich durchs Wasser waten...





geregnet hat es ja fast jeden tag, aber bisher ist das wasser immer noch gut abgelaufen. letzten donnerstag blieb es endlich mal stehen. keiner konnte meine freude verstehen, als ich mit hochgekrempelten hosen durchs wasser gewatet bin. meine office-kollegen haben geschimpft, aber ich bin mit spass auf erkundungsgang. es kam mir keine ratte entgegen, die hatte ich am morgen schon tot in der ecke gesehen und die lebenden sah ich am nachmittag in der schule um die ecke huschen. der mann auf dem dritten bild - die bilder ordnen sich wie sie wollen, ich hatte es anders gedacht, bin aber schon froh, wenns ueberhaupt klappt mit dem hochladen - sitzt immer an der ecke vor dem office und verkauft pan. obwohl ich nie was kaufe, gruesst er immer freundlich.

Sonntag, 10. August 2008

Deziliter und Feuerwerk

Liebe Tina,

wenn alles anders gekommen wäre, dann wäre das Feuerwerk des gestrigen Seenachtsfests ein Teil deines Geburtstagsgeschenkes gewesen. Du hättest - Europaweit bisher einmalig - Feuerwerkskörper aus einem Helikopter geschossen gesehen.

Und natürlich hätten wir auch die 5 Deziliter Bier getrunken. Beim Umrechnen der Zentiliter-Angabe auf der Bierflasche hätten wir nachdenken müssen, ob 50cl nun wirklich 5dl entsprechen und wieviel Halbe bzw. Mass wir am Ende des Abends getrunken hätten. Das Ghackte mit Hörli und Öpfelmuess aus der Plastikschale hätte vorzüglich dazu geschmeckt!

Aber wenn es so gekommen wäre, dann gäbe es diesen Blog nicht und das wäre ja schade...

Katrin

Mittwoch, 6. August 2008

Wegbeschreibung

es gibt so viel zu erzaehlen, ich weiss gar nicht, wo anfangen. vielleicht beschreibe ich einfach nur mal den weg zum office - dort fand heute mein erstes management commitee meeting statt. das dauerte ueber 6 stunden und war einfach indisch. x formulare, y leute die dazu befragt werden muessen, alles unendlich kompliziert, aber zwischendurch wurde immer wieder chai getrunken, so kam man ueber die runden...
der weg dauert vom guesthouse vielleicht 15 minuten zu fuss und man muss durchs muslim viertel, was man an den kopfbedeckungen erkennt. vor sich hintraeumen geht nicht. man muss den boden im auge haben, man koennte auf loecher, pfuetzen, undefinierbaren muell, hunde - komischerweise sieht man hier kaum kuehe, das war in delhi anders - verkaufsware jeglicher art, bethelspucke, die durch die gegend fliegt und leider auch oft auf leute treten. ausserdem ist dann noch der verkehr zu beachten. man kreuzt eine strasse die morgens in die eine richtung, ab 2 in die andere richtung einbahnstrasse ist. das heisst aber nicht, dass nicht eine rikshaw oder ein motorrad in die andere richtung faehrt. es hupt staendig - autos, roller, motorrikshaws, dazu die klingeln der fussrikshawpuller und unglaublich viele leute auf der strasse. man kommt vorbei an halb zerfallenen haeusern, direkt nebendran ein ultramoderner bau mit spiegelfassade, ein schild mit werbung how to loose weight very fast fuer ein fitness-studio und daneben die bettlerin mit ihrem unterernaehrten kind im arm, die um geld fuer milch bittet. und dann die laeden. da ist der metzger. auf seinem holzpflock, auf dem er die fleischstuecke zerteilt tuemmeln sich die groessten kakerlaken, die ich je gesehen habe, das fleich haengt von der decke, auf dem boden ein berg hufe, hoden und wer weiss was und vor allem fuer wer weiss was...ein fahrrad steht davor, da sind ueber den gepaecktraeger und ueber die stange die noch tropfenden felle gehaengt, einer transportiert einen ganzen schenkel ab, in dem er ihn sich ueber die schulter hieft und ein stueck weiter zu seinem handkarren traegt, weil der verkehr gerade nicht zulaesst, dass er direkt davor parken kann. dann kommt ein duftender chai stand. die getoepferten teetassen ordentlich aufgestapelt, davor lauter tonscherben, denn die tassen sind zum einmalgebrauch. der stand daneben hat bengalische suessigkeiten, eine ganze vitrine voll und man sieht ihnen schon an, wie unendlich suess sie sind. vor dem imbiss wird gebruzzelt, von morgens bis abends, leckere pakoras, rotis ...alles sehr einladend, daneben ein flaschensortierladen. saeckeweise glasflaschen werden sortiert, die deckel abgeschraubt und dann? keine ahnung. der panstand, an dem man sich mischen lassen kann, welche gewuerze man in das blatt zusammen mit bethel und calciumcarbonat einwickeln lassen will. die kautabaktuetchen verschiedenster sorten haengen von der decke. unzaehlige obst- und gemuesestaende. zur zeit ist zum glueck noch mango-season. und papaya natuerlich und guaven gibts gerade auch. saemtliche haushaltswaren koennte ich unterwegs auch bekommen, der teeladen hat grosse dosen mit asam und darjeelingtee. der schneider sitzt hinter seiner naehmaschine, irgendein metallwarenverkaeufer haemmert auf einem stueck metall rum...
in die letzte kleine gasse einbiegen, der tabakmann an der ecke gruesst immer ganz nett und in den 4.stock. unten ist ein instrumentebauer, der muezzin schreit ein willkommen und dann bin ich da und so voller eindruecke nur vom weg zur arbeit...

Montag, 4. August 2008

Radio Star dank Star Alliance

Ein ausgefallener Lufthansa-Flug hat Tina zum Radio-Star gemacht!

Wer sich für Tinas Versuch, sich in Geduld zu üben interessiert und gleichzeitig ihre Stimme schon vermisst, der klicke auf folgenden Link:



PS: Zum Glück haben wir den Blog-Experten auf unserer Seite! Den hat es nämlich gebraucht, um das mp3-File dorthin zu bekommen, wo es jetzt ist - nämlich auf dem Bolly-Blog zum Anhören! Danke Markus.

Tempel-Tour




am sonntag hat uns cocouli, eine ehemalige lehrerin von calcutta rescue, mit ihrer schwester zu zwei tempeln gefuehrt. zuerst zu einem grossen kali-tempel im norden der stadt. weil sonntag war, war sehr viel los und wir haben uns in die schlange der opfernden eingereiht. wir bekamen wie alle anderen ein rotes armband umgebunden. mit dem boot gings dann ueber den hooghly zum ramakrishna-tempel. es war gerade sonnenuntergang und die zeremonie beginnt wohl in allen hindutempeln des landes zugleich zu diesem zeitpunkt. war eine ganz tolle stimmung. zurueck gings dann mit dem bus und ich hab zum ersten mal die beeindruckende howrah-bridge benutzt. das ist wohl die meistbefahrene bruecke der welt. dementsprechend war der verkehr und die abgase und der laerm, fussgaenger, busse, taxis, rikshaws...

zum abendessen sind wir dann in den momo-palace zum tibetanischen momo-essen. der "palace" war ein miniraum mit 4 tischen, ich sass halb in der kueche, ein tisch war belegt mit den fertig gekochten nudeln die wohl abkuehlen mussten, einer mit den sossen und der vierte mit anderen gaesten. es war vorzueglich...


auf dem bild neben mir glen, der administrator bei der ueberfahrt ueber den hooghly
und antoinette und adriana im momo-palace

Sonntag, 3. August 2008

Afridi Guesthouse




ich wuerde ja gerne ein paar bilder von meinem zimmer hochladen, aber es geht nicht.
und mit geduld und help von meinem "stamm-internetladenmann" gehts halt dann doch
sieht auf den fotos gar nicht so wild aus...
so beschreibe ich es eben. keine fenster, nur luftschlitze zum flur, durch die gerueche und laerm ungehindert durchgehen. es steht ein grosses bett drin, damit ist es auch schon voll. ein eigenes bad, das es kein wasser hatte, mal abgesehen vom offen abfluss aus den duschen auf dem gang, der durch mein bad fuehrt. jetzt funktioniert das wasser aber wieder und an tieren hab ich ausser ein paar spinnen und muecken noch nichts entdeckt. der fan funktioiert 1a. und ich habe einen bastteppich und plastikgefaesse fuer kekse als einrichtungsgegestaende besorgt. ich freue mich schon, wenn in den oberen stockwerken was frei wird und ich in den langzeitmieter-bereich umziehen kann.
jetzt gehts los, eine tempel-besichtigungstour mit den anderen volontaeren...

Doctors Meeting


kaum angekommen, hat mich antoinette direkt mitgenommen in die talapark-klinik zum doctors meeting. da treffen sich einmal im monat die aerzte aller 4 kliniken, die apotheker und welche vom calcutta rescue management. dr jack, der gruender war auch dabei. vorher war noch eine kleine fortbildung zum thema spirometrie von einer pharmafirma in bombay. das war ein kontrast. die haben ihre powerpoint-praesentation mitten in den baenken, wo minuten vorher noch die patienten mit ihren babies im arm auf eine behandlung warteten, aufgebaut. es war eine fobi wie sonst in der alpha apo, nur hatten die zuhoerer alle saris an, es fand unter einer holzkonstruktion statt und waehrenddessen prasselte ein orentlicher monsun-schauer runter. beim doctors meeting hab ich nicht alles verstanden, aber i will get used to it...
irgendwie klappt das mit dem bild nicht, hab zwar so ein geraetle bekommen und kann es auch sehen, aber der blogger nimmt es nicht...dann eben ohne bild

Freitag, 1. August 2008

Telefon

wer haette das gedacht. das geht in indien ja wie der wind. schon habe ich eine neue telefonnummer. am einfachsten schreibe ich die doch in meinen blog!
0091 9748269806
aus der schweiz kann man wohl mit einer helvatel vorwahl sehr guenstig auf indischen handys anrufen. da gibt es bestimmt auch einen deutschen anbieter. ich hoffe, ihr findet den raus...

Ich bin da!

ich bin angekommen. und erschlagen von all den eindruecken. es ist so schwuel, das wasser laeuft einem nur so runter. antoinette hat mir im afridi guesthouse ein zimmer reserviert. zum glueck wusste ich schon, wie indische backpacker zimmer aussehen...sie wohnt auch hier. in den oberen zwei stockwerken wohnen langzeitmieter und da wird in 3 wochen wieder was frei. wir sind dann direkt essen gegangen. ein begruessungs dahl makani mit mangolassie und danach bin ich ins bett gefallen. ich hab wohl so tief geschlafen, nicht mal der muezzin hat mich geweckt. aus der dusche kamen nur ein paar troepfchen, so dass ich mich mit wasserhahn wasser geduscht habe. zum fruehstueck ein fruechte muesli. antoinette kennt hier schon jeden, den chai mann an der ecke, den vom fruechtestand, natuerlich alle im blue sky cafe. sie hat mich ein bisschen in der umgebung rumgefuehrt, man weiss gar nicht wo hinkucken, hinriechen...der dritte atm hat mir dann auch geld ausgespuckt. jetzt sind wir im internetladen und haben dort eine indische handynummer fuer mich beantragt. dann bin ich bald ganz guenstig erreichbar. es ist sooo unglaublich... ich kann noch gar nicht viel erzaehlen, bin so voller eindruecke...