Donnerstag, 30. April 2009

Yoga und Abschied




bilder zum lachen: tina bei der morgendlichen yoga stunde...
rose' yoga lesson startet morgens um 6:30 und trotz der fruehen stunde laeuft einem der schweiss schon in baechen runter. nach 2 wochen kann ich mir endlich die sun salutation - sonnengruss - merken und jetzt reise ich ab...

heute war mein letzter arbeitstag bei calcutta rescue. der abschied in der apotheke war richtig ruehrend, mit samosas und bengali sweets, ich bekam blumen und einen ganesha...

ich kanns noch gar nicht glauben - morgen frueh verlasse ich kolkata. aber zum glueck noch nicht das land...

Sonntag, 26. April 2009

Rennstall und Good Bye Party




charlotte lies mal wieder ihre kontakte spielen und wir hatten die moeglichkeit fuer einen blick hinter die kulissen: frueh am samstag morgen haben wir DEN pferdetrainer von kolkata besucht und er hat uns durch seinen rennstall gefuehrt. jedes pferd hat seinen eigenen ventilator und bekommt futter aus dubai, denn beim indischen weiss man nicht, ob auch all das drin ist, was draufsteht - sagte er selbst... haette ich seine pferde schon gekannt, als wir beim horse race waren, haette ich vielleicht nicht meine gesetzten rupies alle verloren...
und dann war am abend jons und meine abschiedsparty. mit bowle aus dem wascheimer, bayrischem kartoffelsalat und samosas aus dem khalsa. meine letzte party im afridi guesthouse, so langsam werde ich sentimental...

Mittwoch, 22. April 2009

Ein Gedicht von Eva

INDISCHER ALLTAG

der inder hupt so laut er kann,
er glaubt, nur so kommt er voran.
doch tut er dabei nicht bedenken,
nur hupen tut's nicht, er muss auch lenken.

denn ist ein unfall erst gemacht,
und hat es wieder laut gekracht,
dann bruellt er rum und regt sich auf,
das schicksal nimmt nun seinen lauf.

ein schuldiger ist schnell gefunden,
denn hier ist er ans gesetz gebunden.
der langsame die vorfahrt nahm,
ob rikshaw oder bimmelbahn.

auch fussgaenger sind gerne schuld,
hat denn der inder nie geduld?
wo ist er, den wir liebgewonnen,
der seinen chai trinkt ganz besonnen.

den gar nichts aus der ruhe bringt,
nicht mal der abfall, der so stinkt.
man muss ihn gar nicht lange suchen,
es reicht ein postamt zu besuchen.

denn so ein brief, das muss man wissen,
muss man erst wiegen, drehen, kuessen.
die anschrift wird genau studiert
und notfalls auch mal ausradiert.

der kollege wird befragt,
ob alles seine ordnung hat.
und dann kriegt man den brief zurueck,
versucht beim briefmarken kaufen mal sein glueck.
und wieder wird der brief studiert, von hinten, vorne und von oben,
solch achtsamkeit muss man schon loben.

dann endlich ist die marke drauf,
der stempelschalter hat noch auf.
mit einem laecheln gibt man dann,
den breif dem netten inder-mann.
denn laecheln ist dem inder wichtig,
nur zeigen kann er das nicht richtig.

schon von kindesbeinen an,
heisst's, nur wer schubst kommt auch voran.
doch tief im herzen sind die inder,
nicht viel anders als unsre kinder.

Sonntag, 19. April 2009

Schuleroeffnung in Howrah




eva und ihre ngo kollegin shelley haben gestern ihr zweites schulprojekt eroeffnet. nachdem die frauen in dankunj ihren abschluss gemacht haben, sind nun 30 neue erwachsene frauen in howrah angemeldet, um fuer die naechsten 3 jahre an 2 stunden pro tag lesen ud schreiben zu lernen, bengali, englisch und mathe. die eroeffnungsrede, die fuer uns uebersetzt wurde, war so ergreifend. wie wichtig es sei, schreiben zu lernen, damit einen niemand bescheissen kann, wenn man zum beispiel einen kredit aufnimmt und die papiere unterschreiben muss. und dass man die nummern und die orte auf dem bus lesen kann... die frauen - auf bild 2 sind ein paar der schuelerinnen zu sehen - haben dann eine tasche mit heften und stiften bekommen. montag gehts los, noch nicht im richtigen schulgebaeude, das ist noch under construction, siehe bild 3. bis es fertig ist, kann ein raum im parteigebaeude des slums benutzt werden.
nicht alle waren begeistert, der kleine junge auf bild 4 will wohl nicht, dass seine mama zur schule geht. fuer die kinder wird eine betreuung waehrend der schulzeit organisiert.

Dienstag, 14. April 2009

"Fremdarbeiten"

da heute feiertag bei calcutta rescue ist - irgendein muslimischer der erst zwei tage vorher durch die obermufftis bestaetigt wurde, weil sie den mond gesehen haben??? - habe ich endlich auch mal als mother teresa volunteer gearbeitet.
gleich das volle programm. das heisst morgenmesse um 6 uhr im mutterhaus, dann gemeinsames fruehstueck und dann bin ich nach premdan. fuer dieses haus im slum am park circus habe ich mich schon vor laengerm mal registrieren lassen. in premdan gibt es ein frauen- und ein maennerhaus, schwerkranke, hauptsaechlich alte und teilweise geistig behinderte patienten. die volunteers arbeit ist jeden tag gleich. man kommt an und waescht erstmal waesche von hand. die organisation hat angeblich massig gelder, aber waschmaschinen werden nicht angeschafft. dann wurden die betten gemacht, plastikmatratzen abgewaschen, frische laken drauf, kissen, plastikunterlage fuer inkontinente. dann war zeit, sich mit den patienten zu beschaeftigen. die sitzen draussen im schatten. es gibt keine anleitung oder einweisung durch die schwestern oder das festangestellte personal. manche volunteers schneiden fingernaegel, massieren die beine, versuchen sich am verbandwechsel, bringen wasser oder versuchen einfach mit den patienten zu reden.
nach einer chaipause fuer die volunteers gibts lunch fuer die patienten. wir haben geholfen, die teller zu verteilen, reis mit gemuesecurry und obst. die meisten essen ohne hilfe. ich habe eine frau gefuettert, haut und knochen, die nur noch liegen konnte. wir konnten uns ersatunlich gut verstaendigen, sie wollte nur die kartoffeln - aloo - aus dem gemuesecurry und die banane, von allem anderen ging nur ein loeffelchen, dazwischen wasser - pani - aus dem metallbecher.
dann waren alle patienten wieder im schlafraum, eine dvd wurde eingelegt und nachdem das geschirr gespuelt war, war der tag fuer die volunteers beendet.
fuer mich eine ganz krasse erfahrung. so eng hab ich vorher noch nicht mit patienten gearbeitet und meine achtung vor den mt volunteers ist gestiegen. trotzdem koennte dort einiges besser sein, bessere medizinische versorgung, patienten duerfen keine versuchskaninchen fuer volunteers sein. den tag muss ich erstmal verdauen...

Sonntag, 12. April 2009

Digha - das Brighton des Ostens



ein ausflug ans meer, 5 stunden im "luxury-bus" mit bollywood-mugge-beschallung und wir waren da. luxury war glaub, dass wir einen sitzplatz hatten und das auch noch ganz vorne, wo man die hupe besonders gut hoert und die riskanten ueberholmanoever genauestens mitverfolgen kann.
digha ist DER indische badeort ueberhaupt. leider besonders am osterwochenende - good friday ist auch in indien feiertag. das bedeutete, der ort war totally booked. kein einziges hotelzimmer frei, kaum jemand spricht englisch, kein einziger westler weit und breit. trotzdem haben wir irgendwie fuer eine nacht ein ueberteuertes, muffig riechendes, dreckiges loch im hinterhof gefunden und den abend mit vollmond am meer verbracht. fruehstueck mit eggbread und chai auch direkt am beach, langer strandspaziergang. warum die meisten inder mit holzstock in der hand am strand entlang laufen, konnten wir leider nicht rausfinden... dann sind wir wieder zurueck nach kolkata gefahren und haben dort das samstags city nightlife genossen, cocktail in der aquabar, ein peg gin im olypub und kingfisher beim rockkonzert im someplace else.
heute sind wir zum osterlunch bei eva eingeladen... happy easter!

Steffi in Kolkata


besuch!!! habe diesmal meinen brotwunsch geaendert... in haribo phantasialand... lecker und schmilzt auch nicht bei 38 grad und 90% luftfeuchtigkeit...
steffis lufthansa flug war puenktlich, kein streik, keine ueberbuchung...
inzwischen bin ich ja schon erfahrener kolkata guide, howrahbridge, mulikghat blumenmarkt, new market, mother teresa haus, rikshaw fahrt... und endlich in meinem letzten kolkata monat habe ich die sound and light show am victoria memorial gesehen. einige versuche davor schlugen ja fehl - im monsun findet es nicht statt, waehrend durga puja auch nicht, dann war die technik kaputt... - aber steffi hat glueck gebracht. wir sassen dann direkt vor dem beleuchteten memorial und haben die geschichte kolkatas gehoert. und im india museum, dem aeltesten im ganzen subkontinent, waren wir auch. der arme ausgestopfte eisbaer war kaum von seinem kollegen, dem braunbaer zu unterscheiden, denn weiss war er wirklich nicht...

besonderes erlebnis: eva hat uns mitgenommen in den slum am parkcircus bahnhof, wo sie mit ihrer ngo voice of the poor eine familie betreut. vater salim hat tuberkulose und hatte einen unfall mit kopfverletzung und kann die familie nun nicht mehr versorgen. eva zahlt die miete, die medikamente, schulgeld fuer shebana und lebensmittel. einmal pro woche faehrt sie hin und richtet die tb medikamente fuer salim. es war eine ganz besondere erfahrung fuer steffi und mich, wie herzlich wir in der aermlichen huette aufgenommen wurden.