Samstag, 27. Juni 2009

Mittwoch, 24. Juni 2009

Zurueck in Kolkata

BACK, man fuehlt es gleich - erstmal hat mich der typ am prepaid taxi schalter angemotzt, weil ich die 230 rs mit drei einzelnen 100er scheinen zahlen wollte. nach meinem angebot, ich haette ein paar kleine scheine in nepali rupie, hat er widerwillig seine change-schublade geoeffnet.
der tuberkulose-geplagte taxifahrer hat sich von hustenkraempfen geschuettelt an sein lenkrad geklammert und wollte mich unbedingt in der sudderstreet - der backpackerstrasse - rausschmeissen, aber ich wollte zu ada und steffi in die wohnug und wusste den weg genau.

die stadt ist wieder ein schlag ins gesicht. da habe ich doch lange zeit hier gewohnt und war in der zwischenzeit nicht irgendwo luxusreisend unterwegs, aber es ist einfach wieder und wieder krass, die armut, der dreck, die hitze, der laerm, der verkehr, die menschen auf der strasse, die gerueche... es einfach alles extremer hier.

meine letzte woche werde ich geniessen...

Montag, 22. Juni 2009

Pokhara nach Kathmandu





nach ausgiebiger erholung vom trek in pokhara gings weiter nach tansen, eine nepalesische kleinstadt im terai etwas ab vom normalen touripfad. danke petra, der tipp war prima. die steilste stadt in der ich je war, dagegen ist das friedhofsbergle in weiler flach. alte newari haeuser, pinienwald, viele stupas, getrocknetes bueffelfleisch...
dafuer war die 10stuendige busfahrt von tansen nach kathmandu recht wild. die nepalesischen busse sind noch schrottiger als die indischen. wir sassen ganz hinten, hatten also am meisten von den schlagloechern, unzaehligen kruven und endlosen aufs und abs. und ich wurde doch glatt reisekrank. zum glueck musste ich nicht aus dem schiebefenster spucken...
morgen gehts zurueck nach kolkata, das ist schon der "halbe heimweg" und ich freu mich auf die stadt und die leute...
aber dann wirds zeit fuer DAHEIM, ich uebe schon mit loewenbraeu und brezel...

Sonntag, 14. Juni 2009

In 10 Tagen nicht um die Welt, aber immerhin zum Annapurna Base Camp












schoen wars. unglaublich schoen sogar. und nicht eine einzige blase. minimaler muskelkater. 10 tage gings von teahouse zu teahouse. in denen haben wir geschlafen und gegessen. unterwegs-pausen gemacht. abends sass man dann in decken gewickelt in der "dinning hall" - immer mit excellent view wenn nicht gerade dicke monsunregenwolken rumhingen - und hat bei tee mit rum karten gespielt. huettengemuetlichkeit. manchmal gabs sogar einen holzofen.
es hat alles gepasst. ganesh war ein super guide, very experienced, hat immer das teahouse mit den huebschesten nepali toechtern ausgesucht, so war zumindest meine theorie. mein private porter gayenandra hat meinen rucksack geschleppt, so musste ich nur meinen kleinen tragen. das war schon luxus, aber angesichts meiner mitgliedschaft bei no sports konnte ich es mit meinem gewissen vereinbaren und ausserdem hatte ganesh so gesellschaft. und jonas war zwar nicht caro aber ein ganz grossartiger trekkingpartner.
so gings dann los, jeden tag zwischen 5 und 7 stunden laufen, es war nie zu viel, immer up and down, den pony treks ausweichen, die waren transportieren, um den weg versperrenden wasserbueffel herum, ab und an hat man andere trekker gesehen, aber nur recht wenige, da es total low season ist wegen vormonsunzeit. es hat jeden tag irgendwann mal geregnet, aber nie wirklich schlimm und wenn, dann wars in der nacht und das war gut, denn dann war am morgen die sicht toll. da stand man dann mit der zahnbuerste im offenen mund und staunte in der kuehlen morgenluft die achttausender an.
anfangs gings durch herrlichen regenwald mit riesigen farnen, lianen, moosen die von den baeumen hingen wie im feenwald, ueber holzhaengebruecken oder manchmal von stein zu stein den fluss ueberqueren. jetzt weiss ich auch was blutegel auf englisch heisst und konnte mir beim laufen ueberlegen, wie das hirudin in meinem fuss wirkt...
die vegetation wurde dann immer spaerlicher, rhododendron gabs auch - caro, aber keinen hagel! - schluesselblumen, walderdbeeren, unmengen von wilden cannabispflanzen, orchideen... zwischendurch ein paar nepalesische doerfer, maisterrassenfelder, reis...
an tag 6 haben wir dann abc, das annapurna base camp erreicht. es liegt auf 4130 metern komplett umrundet von schneebedeckten gipfeln, darunter der 8tausender annapurna 1 und der nicht weniger beeindruckende annapurna south und der fishtail. die nacht dort war dann wirklich kalt, aber mit doppel blanket gings. von hoehenkrankheit hat von uns vieren zum gleuck keiner was gemerkt. zum sonnenaufgang dann raus, das war ein anblick, man kommt sich ganz schoen klein vor. wir haben wie viele vor uns auch schon einen kleinen steintempel gebaut.
die restlichen vier tage gings dann hauptsaechlich abwaerts. fand ich fast anstrengender. zur belohnung erreichten wir an tag 8 die hot springs, sehr entspannend am abend mit einem dosenbier die muskeln im warmen wasser zu lockern...
es gab nicht wie befuerchtet immer nur dal bhat zum essen, sondern alle moeglichen trekkerstaerkungen von der koreanischen nudelsuppe zum im teig gebratenen mars-schokoriegel und dem huehnercurry, fuer das ganesh gerade noch das huhn durch den hof gejagt hat. dazu frisch destillierten raksi, den local wine aus millet, direkt in der kuecke am offenen feuer.
ein traum.

Zum Eingewöhnen


Mittwoch, 3. Juni 2009

Frankfurt 2

Haha - aber die Kondition, die wir aufgebaut haben, nimmst Du mit! Und im Geiste bin ich dabei! 10 Tage - ich hoffe, es gibt diesmal ne Dusche :-) Viel Spaß, hab als allererstes heut Morgen meinen OM-Aufleber prominent auf meinem Telefon platziert. Da ich mein Firmen-Passwort vergessen hab, muss ich super erholt sein. Drück Dich!

Dienstag, 2. Juni 2009

Nepal - Kathmandu

die ankunft in kathmandu war recht ungewoehnlich. es war ein bandh (streik) und keine taxis, rikshaws... fuhren. alle strassen leer, die meisten laeden geschlossen, rolllaeden runter, ganz seltsame stimmung. fuer die touristen fuhr ein extra bus vom flughafen ins travellerstadtviertel thamel mit grossem schild - only tourist service. habe im bus mirja, eine schweizer goa-aussteigerin kennengelernt und mit ihr gemeinsam ein guesthouse zimmer genommen. am abend hatten dann doch auch ein paar restaurants und kneipen offen und wir mussten nicht verhungern.
heute ist alles wieder offen und es wuselt auf den strassen, unzaehlige laeden mit trekking-ausruestung, trekking anbieter... das habe ich genuetzt und einen 10-tages-trek, den annapurna santuary gebucht. morgen gehts los. mal sehen, ob die manali-vorbereitung ausreicht. caro als wanderpartnerin werde ich vermissen.

Turban binden mitten im Himalaya



nach unseren hagel-erfahrungen in dharamsala haben wir uns gut vorbereitet gefuehlt fuer einen 3-tages-trek um manali. es war prima, tolle aussicht auf verschneite gipfel, uebernachten im zelt mit doppeltem schlafsack, guide mit sehr viel erfahrung, wenn er seinen traditionellen manali-filz-hut mal abgesetzt hat, hat man gesehen, wie sonnengegerbt sein gesicht ist. sehr netter mit-trekker sumit, der auch noch sikh ist und uns einen turban-wickel-kurs gegeben hat. am wegesrand wuchsen walderdbeeren, schluesselblumen und hanfpflanzen, wir trafen auf schafhueter mit ueber 600 schafen und ziegen und einer opiumpfeife vor dem zelt. bei jeder pause gab es chai, ueberhaupt war die verpflegung grossartig. traeumte ich am morgen im zelt von einem omelette, gab es das tatsaechlich und noch pfannkuchen und porridge dazu. so gestaerkt haben wir auch die vielen hoehenmeter bis zum hoechsten punkt, dem basecamp fuer den dev tibba - so oder so aehnlich - auf ungefaehr 4000 m locker geschafft. zurueck in manali hat das kingfisher dann besonders gut geschmeckt.
am naechsten tag gings mit dem nachtbus nach delhi, wo wir noch zwei sehr schoene tage zusammen verbracht haben und dann hiess es abschied am airport, diesmal fuer nicht mehr lange...

Frankfurt

Ich möchte meine erfolgreiche Rückkehr verkünden und hoffe, dass auch Du in Kathmandu gut gelandet bist. Schad, wär so gern noch mitgekommen - hier sind neben Dreck und Lärm auch ganz schnell alle Urlaubsgefühle verschwunden. Immerhin scheint die Sonne und die 3. Maschine läuft, sogar der Rucksack ist schon ausgeschrubbt (auch die Sonnenmilchreste :-) - und die Telekom hat meine Leitung erfolgreich verlegt. Insofern kann ich Dir wenigstens noch per Blog einen Gruß nach Nepal schicken, ich bin gepannt auf mehr Fotos.
War so schön mit Dir.

Liebe Grüße & DANKE für die hervorragende Reiseleitung mit dem besonderen Weitblick - bis in 6 Wochen in Blaubeuren.
Carolin

Montag, 25. Mai 2009


noch sind die schlagloecher nicht in sicht...




der geburtstags-yak-ritt



nach drei hagelkoernern konnten wir noch lachen - es wurden aber mehr...



tibetische gebetsfahnen wehen in wind und sonnenschein - vor dem hagelschauer




















Arbeitsteilung - ich blogge nur die bilder...



goldener tempel der sikhs in amritsar




om cafe in goa




hafenbar im mumbai-style



2 Wochen in 1 Eintrag: Mumbai - Goa - Amritsar - McLeod Ganj - Manali

Nachdem ich durch meine Ankunft schon fast den Bolly-Blog lahmgelegt habe, hat mich Tina heute zum Nach-Bloggen verdonnert. Zu Tinas Jubelfest sind wir bereits um 4.20 Uhr aus dem Bus in Manali geklettert, nach einer recht bescheidenen Nacht mit Schlagloechern im Minutenabstand. Gluecklicherweise hat das Geburtstagskind vorgedacht, so dass wir bereits um 5 im Bettchen lagen und 3 Stunden spaeter das Geburtstagsfruehstueck im Garten mit Blick auf die 6.000er des Himalaya geniessen konnten. Als Geschenk gabs einen Yak-Ritt und einen Kaesekuchen, sogar einen ziemlich authentischen. Und wir haben unseren Trip fuer die naechsten 3 Tage gebucht, Trekking durchs Kulla-Tal mit Camping-Uebernachtung entlang der Schneegrenze. Hier ist es traumhaft kuehl und schattig, wir tragen das erste Mal seit meiner Ankunft lange Aermel und geschlossene Schuhe.
In McLeod Ganj, wo all unsere davor gesammelten Karma-Punkte nicht gereicht haben, um den Dalai Lama zu sehen, haben wir einen Tag Dauerregen erlebt und am Tag davor sogar einen Hagelschauer auf 3.000 m Hoehe mitten im Berg, wo wir eine Tagestour hin gemacht haben. 45 Min Eisklumpen vom Himmel - und wir sassen unter einem Rhododendron-Busch im T-Shirt! Wir waren nach der leckersten Nudel-Tuetensuppe der Welt ganz schoen froh, wieder heil und warm unten angekommen zu sein und noch unter den rot-orangefarbenen Moenchen zu weilen. Das Dorf Mc Leod Ganj liegt auf 2.000 m Hohe und blickt wunderbar friedlich auf verschiedene Schneegipfel. Die Haelfte der Einwohner sind Exil-Tibeter, und es haelt die leckersten tibetischen Spezialitaeten parat, die Tina nach allzu viel Dhal das Herz mit Nudelspezialitaeten haben hoeher schlagen lassen!
Vor dem Himalaya waren wir in Amritsar, der Stadt der Sikhs. 2 Tage ueber 40 Grad im Schatten, ein wahres Wuestenklima, und unglaublich staubig - und gleichzeitig blitzsauebr. Die Seele der Stadt bildet der Goldene Tempel, der mitten in einem enormen Wasserbecken thront und sich wie im Maerchen im Wasser spiegelt, besonders nachts. Wir haben uns ganz heilig in der Pilgerherberge eingemietet, wo uns Sikhs Tag und Nacht mit Helebarden bewacht haben - so gut hat Tina vermutlich noch nie geschlafen. Am ersten Tag haben wir uns die vielen kleinen Handwerkslaeden und die vielen Sikhs mit ihren bunten Turbanen angeschaut - der Turban ist uebrigens immer perfekt aufs Oberhemd abgestimmt - und abends stundenlang am Becken gesessen und bei Gesaengen aus dem Sikh-Buch die Pilger beobachtet - traumhaft schoen, besonders, weil der Marmor mittlerweile schoen warm statt bruellend heiss war. Am Folgetag haben wir sogar im Pilgerheim gegessen, ein Erlebnis der besonderen Art: alle holen sich einen Blecknapf ab, sitzen auf dem Boden in langen Reihen in einer Halle, mehrere Menschen gehen durch die Reihen und schoepfen aus Blecheimern Reis und verschiedene Sossen auf die Teller, dazu gibts Brot und Wasser. Anschliessend faehrt dann ganz professionell eine Reinigungsmaschine von Kaercher durch und macht alles wieder sauber. Und lecker wars auch! Nachmittags haben wir dann die Schliessung der pakistanisch-indischen Grenze verfolgt, was der Reisefuehrer sehr treffend als wie eine Szene von Monty Python beschreibt. Laecherliches Rennen und Beine in die Luft Werfen auf beiden Seiten, es hatte was von einem Hahnenkampf. Unglaeubiges Kopfschuetteln der Touristen auf ihrer gesonderten Tribuene, frenetischer Jubel bei allen Indern. Und das bei Temperaturen, bei denen schon dsa Sitzen zu Schwitzflecken fuehrt. Einmalig auf jeden Fall.
Aber vor Amritsar waren wir ja mehr als entspannt, wir haben 4 Tage in Goa am Strand verbracht, unter Palmen und bei herrlichem Meeresrauschen. Auch hier wahnsinnige Hitze, bereits feucht-schwuel, aber dafuer waren kaum mehr Touristen da. Schade, Tina wollte unbedingt auf einen Rave, aber die Disco hatte ausser uns nur 3 muede Inder zu bieten, so sind wir halt nach unseren Strand-Kingfisher-Bierchen ins Bett. Natuerlich haben wir auch das kulturelle Erbe Portugals angeschaut und diesmal christliche Kirchen besucht, die noch aus der Kolonialzeit stammen. Wir beide haben ausserdem mit einer Vespa den Strassenverkehr aufgemischt, da ich zu bloed war, links zu fahren, hab ich von hinten immerhin per Hand "geblinkt" und Tina hat den Rest erledigt. War toll, durch die Stranddoerfer zu duesen - und besonders unser anschliessendes Fresh Lime Soda in der Strandbar. Waehrend der Goa-Zeit hat uns Jutta, die Tina nach Indien gelockt hat, begleitet - eine grosse Bereicherung, da auch sie vor einigen Jahren Volonteer bei Colcatta Rescue war.
So, jetzt gehts zum Abendessen, morgen muessen wir ja frisch gestaerkt sein fuer die Berge. Und ausserdem soll Manali einen wunderbaren Fruchtwein haben...

Happy Birthday Tina

Einen herzlichen Geburtstagsgruss und alles Gute fürs neue Lebensjahr, für die restliche Zeit im Ausland und für deine Rückkehr!

Und ein Aufruf an alle Fans von tinas-bolly-blog: Kommentiert diesen Eintrag mit euren Glückwünschen! Vielleicht schaffen wir den Blog-Posts mit den meisten Kommentaren heute zu Tinas Geburtstag!

Dienstag, 12. Mai 2009

Wo bin ich?


Hallo Tina, hallo Caro

wer von euch errät, in welcher süddeutschen Metropole ich mich befinde, der bekommt nach seiner Rückkehr aus Indien einen Gutschein für eine Flasche Augustiner und eine Haxn oder Händl.

Viele Grüsse, Katrin

Montag, 11. Mai 2009

Mumbai - das "Nizza" von Indien







mumbai - man glaubt, man hat indien verlassen. der marine drive ist eine strandpromenade wie an der cote d'azur, wolkenkratzer, moderne kneipen, sogar doenerstaende gibt es hier...
und doch ist es unverkennbar indien. zum beispiel das dhobi ghat, die groesste "waschmaschine" mumbais. in ueber 1000 becken wird hier die waesche von hand geschlagen und geschrubbt. und die haj ali moschee, auf einem beton steg pilgern die glaeubigen - auch frauen sind erlaubt! - raus ins arabische meer zur mosque.
und dann natuerlich das taj, das man aus den nachrichtenbildern kennt, war ein seltsames gefuehl, im cafe leopold zu sitzen und zu wissen, da war vor einem halben jahr ein anschlag...
und jetzt warte ich auf caro...



Freitag, 8. Mai 2009

Der Ramkund von Nasik




der ramkund ist ein kuenstlich angelegtes becken, in das das wasser aus dem heiligen fluss godaveri fliesst. rund um die uhr herrscht hier buntes treiben. waesche waschen, heilige riten vollziehen, viele kinder baden mit sichtlichem spass einfach der abkuehlung wegen. marktstaende mit allen erdenklichen obst- und gemuesesorten, haushaltsartikeln, devotionalienstaende wo man last minute alle gegenstaende zur vollziehung der riten kaufen kann: messinggefaesse um heiliges godaveri wasser zu schoepfen, rotes tikka-pulver, kokosnuesse, raeucherstaebchen, oele, kerzendochte, bunte ketten , heilige kraeuter, blumengirlanden. snackstaende mit samosas, jallebis - spritzgebaeckkringel, frittiert und dann in zuckersirup eingelegt - eis, limettensaft, geschnittenes obst... in das stimmengewirr der unzaehligen pilger mischt sich das muhen der heiligen kuehe, das blasen der puja-muschel und das gelaeut der tempelglocken. ganze familien sind angereist. sie vollziehen eine puja fuer ihre toten. fotos sind aufgestellt, drumrum sitzen die angehoerigen im kreis, der priester vollzieht die riten. die soehne haben kahlgeschorene koepfe, gerade frisch rasiert bei einem der barbiere nebenan. toepfe mit reis koecheln auf kleinen feuern fuer die zeremonie. die mitgebrachte asche wird dann dem godaveri uebergeben.
gleich neben mir laesst sich ein paar umgeben von der ganzen familie nieder, keine hochzeit, vielleicht sind sie kinderlos geblieben und der angeheuerte priester soll mit einer spezialpuja nun abhilfe schaffen. tuetenweise utensilien wurden angeschleppt, die unter den strengen augen des priesters aufgebaut werden. aus godaveriwasser und mehl wird ein teig geknetet, dann kugeln draus geformt. der mann bekommt stroh um die mittelfinger gewickelt, etwas wasserbueffelmilch darueber, eine prise tumeric pulver. mit den teigkugeln werden strohhalme auf dem vorher mit ghee besprenkelten boden festgeklebt, mit samen bestreut, eine orangene tagetesbluete obendrauf, wieder ein paar spritzer heiliges wasser...
ich sitze mittendrin und beobachte, rieche, hoere, fuehle. eine indische familie fragt mich, ob sie ein erinnerungsfoto mit mir machen duerfen.
ein vater kommt mit seinem sohn, der den arm im gips hat. vorsichtig hilft er ihm aus den kleidern bis er nur noch die rote schnur zum abwehren des boesen um die hueften hat. den arm aus dem wasser haltend wir er gebadet, auf dass der bruch schnell heilt. dann nimmt der vater sein bad...
gegenueber kommte eine frauengruppe an. in eine grosse sporttasche mit wechselkleidung kommen uhren und schmuck. dann ins wasser. erst ein paar handvoll ueber die langen schwarzen haare, dann mit dem ganzen bunten sari abtauchen. alle suenden sind abgewaschen, umziehen und den sari zum trocknen in der sonne auslegen.
ein alter mann mit bart so lange, dass er ihn einmal um den hals schlingt, damit er aus dem weg ist, geht baden. er krustelt seinen gelben geldbeutel - ein richtiger beutel - unter seinem roten lungi hervor, besprenkelt ihn mit ein paar spritzern wasser und gibt ihm einem anderen zum aufpassen. dann taucht er unter...
ein paar geschaeftsmaenner im weissen hemd krempeln nur die anzugshose etwas hoch, stehen auf der ersten stufe und waschen sich haende und gesicht im godaveri wasser. geht auch schnell in der office-pause...
die zeremonie meiner nachbarsfamilie dauert nun schon fast 2 stunden und sie endet damit, dass der mann die teigbollen in einen der tempel traegt und dann baden geht. wie mir inzwischen eine tochter der familie erzaehlt hat, stammen sie alle aus gujarat und sind mit dem zug angereist. der priester bekommt 600 rs, die er in seine brusttasche steckt und dann seine visitenkarte an die familienmitglieder verteilt...
inzwischen startet links von mir schon die gleiche zeremonie mit einer anderen familie...


Bilder


zeitungsmann fruehstueck und ashram - dort war fotographieren eigentlich verboten, koennte ja die schwingungen stoeren...

Dienstag, 5. Mai 2009

Osho-Ashram und buddhistische Hoehlen

leider bin ich nicht mehr bei raj in meinem stamm-internetladen, sonst koennte ich weitere bilder zum lachen hochladen - tina in weinroter robe...
aber von anfang an:
mein abschiedsfruehstueck im blue sky habe ich zusammen mit dem paper wallah eingenommen, ich habe ihn auf ein masala omelette eingeladen. wir konnten uns zwar nicht wirklich unterhalten, aber er hat verstanden, dass ich nach 9 monaten nun keinen telegraph mehr bei ihm kaufen werde. mit mr khan zum flughafen, aber ich komme ja zurueck...
in pune angekommen war rikshaw streik und die wollten unsummen fuer taxis, aber nicht mit mir, bin einfach bus gefahren. habe ein prima zimmer mit kleiner terrasse gefunden und bin durch die stadt gebummelt.
am naechsten morgen nach einem fruehstueck in der german bakery - nein, keine filiale vom straub - wollte ich den osho ashram besichtigen. das war dann alles so unglaublich modern, sauber, stylisch, abgefahren und ich habe beschlossen, gleich da zu bleiben. es ist zwar nicht wirklich billig, man muss sich auch eine maroon und eine weisse robe kaufen, ein hiv test ist in der anmeldegebuehr mit drin, aber ich war noch nie in einem ashram, warum dann nicht gleich DER ashram. es war dann schon sehr schraeg. den ganzen tag ueber laeuft man in seiner weinroten robe rum, ein riesiges gelaende, herrlich angelegt mit bambus, buddhastatuen, verschiedenen cafes mit oekologischem essen, speziell gereinigter luft und wasser, ein pool... und ein riesiges angebot an meditationen und extra kursen fuer die man extra bezahlen muss. ich hab dann alle moeglichen meditationen mal ausprobiert, vom halbstuendigen tanzen mit geschlossenen augen im osho auditorium - eine riesige schwarze stein pyramide - schreien in einer nichtexistierenden sprache, huepfend osho rufen, auf dem boden liegen und indischer klassik lauschen bis zum stillen sitzen in einem spiegelsaal mit weissem marmorboden, wo oshos asche liegt und im foyer einer seiner rolls royce steht. jeden abend ist die wichtigste meditation im osho auditorium. dafuer muss man frisch geduscht in weisser robe erscheinen. alle laufen dann nacheinander die zwei schwarzen treppen hinterm see in die pyramide hinauf. das ist so unglaublich, ich musste staendig in mich reinlachen oder den kopf schuetteln. aber eine erfahrung wars auf alle faelle und 2 tage meditation nach 9 monaten kolkata-chaos kann nicht schaden...
dann wars aber genug mit esoterik und ich bin nach aurangabad gefahren. von hier aus war ich heute bei den ajanta hoehlen. schon die 2stuendige fahrt dahin ueber das dekkan plateau bei 44 grad war ein erlebnis. ochsenkarren, maenner in nehru kappen, bauernhoefe... ajanta gehoert zum weltkulturerbe und besteht aus 30 buddhistischen hoehlen. meine lieblingshoehle war 2stoeckig und im oberen stockwerk war eine segnende buddhastatue. morgen gehts zu den ellora hoehlen, da gibts auch hinduistische und jainistische...
vielleicht auch ein internetcafe mit cardreader...

Donnerstag, 30. April 2009

Yoga und Abschied




bilder zum lachen: tina bei der morgendlichen yoga stunde...
rose' yoga lesson startet morgens um 6:30 und trotz der fruehen stunde laeuft einem der schweiss schon in baechen runter. nach 2 wochen kann ich mir endlich die sun salutation - sonnengruss - merken und jetzt reise ich ab...

heute war mein letzter arbeitstag bei calcutta rescue. der abschied in der apotheke war richtig ruehrend, mit samosas und bengali sweets, ich bekam blumen und einen ganesha...

ich kanns noch gar nicht glauben - morgen frueh verlasse ich kolkata. aber zum glueck noch nicht das land...

Sonntag, 26. April 2009

Rennstall und Good Bye Party




charlotte lies mal wieder ihre kontakte spielen und wir hatten die moeglichkeit fuer einen blick hinter die kulissen: frueh am samstag morgen haben wir DEN pferdetrainer von kolkata besucht und er hat uns durch seinen rennstall gefuehrt. jedes pferd hat seinen eigenen ventilator und bekommt futter aus dubai, denn beim indischen weiss man nicht, ob auch all das drin ist, was draufsteht - sagte er selbst... haette ich seine pferde schon gekannt, als wir beim horse race waren, haette ich vielleicht nicht meine gesetzten rupies alle verloren...
und dann war am abend jons und meine abschiedsparty. mit bowle aus dem wascheimer, bayrischem kartoffelsalat und samosas aus dem khalsa. meine letzte party im afridi guesthouse, so langsam werde ich sentimental...

Mittwoch, 22. April 2009

Ein Gedicht von Eva

INDISCHER ALLTAG

der inder hupt so laut er kann,
er glaubt, nur so kommt er voran.
doch tut er dabei nicht bedenken,
nur hupen tut's nicht, er muss auch lenken.

denn ist ein unfall erst gemacht,
und hat es wieder laut gekracht,
dann bruellt er rum und regt sich auf,
das schicksal nimmt nun seinen lauf.

ein schuldiger ist schnell gefunden,
denn hier ist er ans gesetz gebunden.
der langsame die vorfahrt nahm,
ob rikshaw oder bimmelbahn.

auch fussgaenger sind gerne schuld,
hat denn der inder nie geduld?
wo ist er, den wir liebgewonnen,
der seinen chai trinkt ganz besonnen.

den gar nichts aus der ruhe bringt,
nicht mal der abfall, der so stinkt.
man muss ihn gar nicht lange suchen,
es reicht ein postamt zu besuchen.

denn so ein brief, das muss man wissen,
muss man erst wiegen, drehen, kuessen.
die anschrift wird genau studiert
und notfalls auch mal ausradiert.

der kollege wird befragt,
ob alles seine ordnung hat.
und dann kriegt man den brief zurueck,
versucht beim briefmarken kaufen mal sein glueck.
und wieder wird der brief studiert, von hinten, vorne und von oben,
solch achtsamkeit muss man schon loben.

dann endlich ist die marke drauf,
der stempelschalter hat noch auf.
mit einem laecheln gibt man dann,
den breif dem netten inder-mann.
denn laecheln ist dem inder wichtig,
nur zeigen kann er das nicht richtig.

schon von kindesbeinen an,
heisst's, nur wer schubst kommt auch voran.
doch tief im herzen sind die inder,
nicht viel anders als unsre kinder.

Sonntag, 19. April 2009

Schuleroeffnung in Howrah




eva und ihre ngo kollegin shelley haben gestern ihr zweites schulprojekt eroeffnet. nachdem die frauen in dankunj ihren abschluss gemacht haben, sind nun 30 neue erwachsene frauen in howrah angemeldet, um fuer die naechsten 3 jahre an 2 stunden pro tag lesen ud schreiben zu lernen, bengali, englisch und mathe. die eroeffnungsrede, die fuer uns uebersetzt wurde, war so ergreifend. wie wichtig es sei, schreiben zu lernen, damit einen niemand bescheissen kann, wenn man zum beispiel einen kredit aufnimmt und die papiere unterschreiben muss. und dass man die nummern und die orte auf dem bus lesen kann... die frauen - auf bild 2 sind ein paar der schuelerinnen zu sehen - haben dann eine tasche mit heften und stiften bekommen. montag gehts los, noch nicht im richtigen schulgebaeude, das ist noch under construction, siehe bild 3. bis es fertig ist, kann ein raum im parteigebaeude des slums benutzt werden.
nicht alle waren begeistert, der kleine junge auf bild 4 will wohl nicht, dass seine mama zur schule geht. fuer die kinder wird eine betreuung waehrend der schulzeit organisiert.