Montag, 25. Mai 2009

2 Wochen in 1 Eintrag: Mumbai - Goa - Amritsar - McLeod Ganj - Manali

Nachdem ich durch meine Ankunft schon fast den Bolly-Blog lahmgelegt habe, hat mich Tina heute zum Nach-Bloggen verdonnert. Zu Tinas Jubelfest sind wir bereits um 4.20 Uhr aus dem Bus in Manali geklettert, nach einer recht bescheidenen Nacht mit Schlagloechern im Minutenabstand. Gluecklicherweise hat das Geburtstagskind vorgedacht, so dass wir bereits um 5 im Bettchen lagen und 3 Stunden spaeter das Geburtstagsfruehstueck im Garten mit Blick auf die 6.000er des Himalaya geniessen konnten. Als Geschenk gabs einen Yak-Ritt und einen Kaesekuchen, sogar einen ziemlich authentischen. Und wir haben unseren Trip fuer die naechsten 3 Tage gebucht, Trekking durchs Kulla-Tal mit Camping-Uebernachtung entlang der Schneegrenze. Hier ist es traumhaft kuehl und schattig, wir tragen das erste Mal seit meiner Ankunft lange Aermel und geschlossene Schuhe.
In McLeod Ganj, wo all unsere davor gesammelten Karma-Punkte nicht gereicht haben, um den Dalai Lama zu sehen, haben wir einen Tag Dauerregen erlebt und am Tag davor sogar einen Hagelschauer auf 3.000 m Hoehe mitten im Berg, wo wir eine Tagestour hin gemacht haben. 45 Min Eisklumpen vom Himmel - und wir sassen unter einem Rhododendron-Busch im T-Shirt! Wir waren nach der leckersten Nudel-Tuetensuppe der Welt ganz schoen froh, wieder heil und warm unten angekommen zu sein und noch unter den rot-orangefarbenen Moenchen zu weilen. Das Dorf Mc Leod Ganj liegt auf 2.000 m Hohe und blickt wunderbar friedlich auf verschiedene Schneegipfel. Die Haelfte der Einwohner sind Exil-Tibeter, und es haelt die leckersten tibetischen Spezialitaeten parat, die Tina nach allzu viel Dhal das Herz mit Nudelspezialitaeten haben hoeher schlagen lassen!
Vor dem Himalaya waren wir in Amritsar, der Stadt der Sikhs. 2 Tage ueber 40 Grad im Schatten, ein wahres Wuestenklima, und unglaublich staubig - und gleichzeitig blitzsauebr. Die Seele der Stadt bildet der Goldene Tempel, der mitten in einem enormen Wasserbecken thront und sich wie im Maerchen im Wasser spiegelt, besonders nachts. Wir haben uns ganz heilig in der Pilgerherberge eingemietet, wo uns Sikhs Tag und Nacht mit Helebarden bewacht haben - so gut hat Tina vermutlich noch nie geschlafen. Am ersten Tag haben wir uns die vielen kleinen Handwerkslaeden und die vielen Sikhs mit ihren bunten Turbanen angeschaut - der Turban ist uebrigens immer perfekt aufs Oberhemd abgestimmt - und abends stundenlang am Becken gesessen und bei Gesaengen aus dem Sikh-Buch die Pilger beobachtet - traumhaft schoen, besonders, weil der Marmor mittlerweile schoen warm statt bruellend heiss war. Am Folgetag haben wir sogar im Pilgerheim gegessen, ein Erlebnis der besonderen Art: alle holen sich einen Blecknapf ab, sitzen auf dem Boden in langen Reihen in einer Halle, mehrere Menschen gehen durch die Reihen und schoepfen aus Blecheimern Reis und verschiedene Sossen auf die Teller, dazu gibts Brot und Wasser. Anschliessend faehrt dann ganz professionell eine Reinigungsmaschine von Kaercher durch und macht alles wieder sauber. Und lecker wars auch! Nachmittags haben wir dann die Schliessung der pakistanisch-indischen Grenze verfolgt, was der Reisefuehrer sehr treffend als wie eine Szene von Monty Python beschreibt. Laecherliches Rennen und Beine in die Luft Werfen auf beiden Seiten, es hatte was von einem Hahnenkampf. Unglaeubiges Kopfschuetteln der Touristen auf ihrer gesonderten Tribuene, frenetischer Jubel bei allen Indern. Und das bei Temperaturen, bei denen schon dsa Sitzen zu Schwitzflecken fuehrt. Einmalig auf jeden Fall.
Aber vor Amritsar waren wir ja mehr als entspannt, wir haben 4 Tage in Goa am Strand verbracht, unter Palmen und bei herrlichem Meeresrauschen. Auch hier wahnsinnige Hitze, bereits feucht-schwuel, aber dafuer waren kaum mehr Touristen da. Schade, Tina wollte unbedingt auf einen Rave, aber die Disco hatte ausser uns nur 3 muede Inder zu bieten, so sind wir halt nach unseren Strand-Kingfisher-Bierchen ins Bett. Natuerlich haben wir auch das kulturelle Erbe Portugals angeschaut und diesmal christliche Kirchen besucht, die noch aus der Kolonialzeit stammen. Wir beide haben ausserdem mit einer Vespa den Strassenverkehr aufgemischt, da ich zu bloed war, links zu fahren, hab ich von hinten immerhin per Hand "geblinkt" und Tina hat den Rest erledigt. War toll, durch die Stranddoerfer zu duesen - und besonders unser anschliessendes Fresh Lime Soda in der Strandbar. Waehrend der Goa-Zeit hat uns Jutta, die Tina nach Indien gelockt hat, begleitet - eine grosse Bereicherung, da auch sie vor einigen Jahren Volonteer bei Colcatta Rescue war.
So, jetzt gehts zum Abendessen, morgen muessen wir ja frisch gestaerkt sein fuer die Berge. Und ausserdem soll Manali einen wunderbaren Fruchtwein haben...

1 Kommentar:

  1. Die Ministery of silly Walks-Szene ist übrigens eine meiner Lieblings-Monty-Python Szenen. Hätte ich bestimmt sehr lustig gefunden! Am Bodensee hats übrigens gestern auch gehagelt, in Konstanz lag der Hagel 10cm hoch und Sascha hat sogar die Feuerwehr angerufen-wegen umgestürzten Bäumen!

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